Mit Vollgas zum finalen Script!
geschrieben von Alex am 18. Mai 2007 in Preproduction, Produktionstagebuch
Vorgestern starteten unsere beiden Hauptdarsteller Matthias Dietrich und Martin Kaps mit mir einen Versuch: Macht es Sinn, wenn der Autor/Regisseur und die Schauspieler gemeinsam an einem Drehbuch arbeiten? Man hat da ja schon viel Negatives gehört, Autoren, für die jedes einzelne Wort wichtig ist und die nicht kompromissbereit sind. Darsteller, denen ihre eigenen Szenen gar nicht lang und ausschweifend genug sein können. Und, als Summe des Ganzen, natürlich fehlende Objektivität und dadurch eine katastrophale „Verschlimmbesserung“ des Drehbuchs.
Unsere beiden Darsteller kamen jedenfalls nach Mittweida und nahmen sich einen ganzen Tag Zeit, um mit mir das Drehbuch Szene für Szene durchzugehen, zu besprechen, zu kürzen, zu verlängern und zu verbessern. Und, was soll ich sagen, es funktionierte phänomenal. Wir alle sprühten förmlich vor Ideen und Motivation und arbeiteten stundenlang und fast pausenlos an dem 90-Seiten Text.
Das Ergebnis ist mehr als zufrieden stellend. Manch Szene musste weichen, einige wurden umgeschrieben, Ideen aus den Drehbuchbesprechungen wurden aufgenommen und die ein oder andere Szene ist sogar dazu gekommen. Letztendlich bietet das Script jetzt ein viel runderes Bild als vorher und brachte uns alle mehrmals zum lachen und auch nachdenken.
Aber das reicht uns noch nicht! Da das Zusammenarbeiten so einwandfrei funktionierte und das Ergebnis für alle so überraschend gut war, wollen wir uns vor Drehbeginn noch einmal treffen. Da geben wir dem Drehbuch dann den allerletzten Feinschliff. Bis dahin seit ihr immer noch herzlich eingeladen, uns dabei in der Drehbuchdiskussion zu unterstützen und mit uns eure Ideen zu teilen!
TiH
schrieb am Freitag, 18. Mai 2007, 11:08 Uhr
äußerst interessant, also nicht nur die aufgeworfenen ideen und argumente an sich, sondern vor allem die ganze arbeits- und herangehensweise finde ich wirklich sehr kuuhl!
allerdings glaube ich auch eher, dass es glücklich ist, dass es so gut funktioniert. es hängt da wirklich extrem von den eigenarten der teilnehmenden(schauspiler und regisseur) ab, was die umsetzung und das persönliche geltungsbedürfnis, etc. angeht…
aber ich bin mir sicher, dass bei derartigen produktionen/projekten, wo man von anfang an eine breite masse mit einbezieht und auch die auseinandersetzung mit den schauspielern (intensivst) sucht, solche sachen sehr gut funktionieren können. vorrasugesetzt natürlich immer die schauspieler haben daran interesse und zeit dafür;-)
schöne sache, nur weiter so, in 2 wochen gehts ja dann schon los^^
Alex
schrieb am Samstag, 19. Mai 2007, 18:16 Uhr
hi tih,
du hast natürlich recht, ob sowas funktioniert hängt zu 100% an den leuten die mitmachen. ich denke jeder, der schonmal größere projekte mitgemacht hat weiß, dass gemeinsames arbeiten nur funktioniert, wenn alle motiviert sind und an einem strang ziehen.
zickig darf sich da keiner haben, sonst funktioniert es nicht. grade bei einem low oder no budget projekt ist das immer eine große gefahr, da du da ja auch niemanden mit geld „überzeugen“ kannst. wenn einer plötzlich keine lust mehr hat, kann man ihn da leider nicht aufhalten.
insofern bin ich echt froh, dass das bei unserem gesamten team bis jetzt so gut funktioniert. wenn wir das die 30 tage nun auch noch so hinkriegen, seh ich eigentlich keine probleme!